Die Namensgeberinnen des Steinkohlebergwerkes Sophia-Jacoba in Hückelhoven
Bergkapelle auf das Umfeld der Gewerkschaft Sophia-Jacoba
1914 förderte die Grube Sophia-Jacoba in Hückelhoven die ersten Kohlen. Genau 25 Jahre später, nämlich 1939, wurde die Bergkapelle der Gewerkschaft Sophia-Jacoba gegründet. Sie ging nahtlos aus der
„Kapelle Mertens“ hervor, die der Bergmann Peter Mertens als Zusammenschluss musikinteressierter Belegschaftsmitglieder der Zeche Sophia-Jacoba zu einer Unterhaltungskapelle bereits 1925 ins Leben
gerufen hatte. Als erster Dirigent der Bergkapelle fungierte Heinrich Mertens.
Die Bergkapelle bei ihrem ersten Auftritt am 1. Mai 1939
Nach der durch Kriegswirren bedingten Ruhepause trat die Bergkapelle erstmals im Januar 1947 wieder in Erscheinung. Neuer Dirigent wurde Karl Huppertz.
Als dritter musikalischer Leiter folgte in der Chronik der Bergkapelle am 1. Oktober 1961 Werner Munsche, der bereits seit 1953 als Posaunist und Baritonist in dieser Bergkapelle tätig war.
In der ersten Zeit des Bestehens der Bergkapelle überwogen naturgemäß musikalische Einsätze bei betrieblichen Ereignissen. Sehr bald wurde der durch die Bergmannstracht optisch sehr attraktive und
von der hervorragenden musikalischen Darbietung sehr geschätzte Instrumentalkörper zu außerbetrieblichen Veranstaltungen herangezogen. Heute ist die Bergkapelle der Gewerkschaft Sophia-Jacoba weit
über den hiesigen Bereich bekannt. Hierzu haben auch sicherlich die von der Bergkapelle bespielten Langspielplatten „Musikalische Grüße der Bergkapelle“ (1979) beigetragen.
Allgemein bekannt ist die Mitwirkung der Bergkapelle Sophia-Jacoba bei dem jährlichen Neujahrsempfang der Stadt Hückelhoven, bei der Feier zum 1. Mai, beim großen Reitturnier in Ratheim und bei den
bergmännischen Gottesdiensten zum Barbaratag. Außerdem finden Konzerte statt in bestimmten Siedlungen, in den Altenheimen und den Altentagesstätten, im Landeskrankenhaus Düren und in den umliegenden
Krankenhäusern. Ferner bestreitet die Kapelle Großveranstaltungen in der Aula des Gymnasiums Hückelhoven und wirkt maßgeblich mit bei Sportereignissen, Vereinsjubiläen und Festbanketten sowie bei der
Ausgestaltung des Volkstrauertages. Selbst unmittelbar vor Weihnachten ist die Bergkapelle regelmäßig unterwegs, um sowohl die Belegschaft der Zeche als auch die Bevölkerung der Stadt Hückelhoven auf
das Fest einzustimmen.
Ein Blick in die Chronik des Veranstaltungskalenders zeigt auch viele Musikereignisse im Ausland (z.B. Holland, Frankreich, Belgien, England). So gab beispielsweise die Bergkapelle anlässlich der
Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen den Bergbaustädten Hückelhoven und Hartlepool im Jahre 1973 ein Konzert in der Aula Hückelhoven. In diesem Jahr reiste die Bergkapelle mit der
Hückelhovener Delegation mit zur britischen Partnerschaft Hartlepool.
Das alljährliche Herbstkonzert der Bergkapelle Sophia-Jacoba in der Aula des Gymnasiums der Stadt Hückelhoven fand erstmals 1973 statt. Dieses musikalische Erlebnis weiß Belegschaft und Bevölkerung
hoch zu schätzen. Diese Musik, die jeden erreicht, ist die Divise der Bergkapelle. So ist denn auch die Aula voll besetzt bis überbesetzt und manch einer harrt gerne stehend mehr als zwei Stunden
aus, um das Können und die Musizierfreudigkeit der Bergkapelle zu erleben.
Erfreulich, dass die Bergkapelle sich ständig verjüngt und ihr Leiter Werner Münsche den jungen Menschen die Chance gibt, sich bei derlei Anlässen mit ihren Instrumenten und Leistungen
vorzustellen.
Wer diese dynamische Bergkapelle der Gewerkschaft Sophia-Jacoba hört, weiß, dass er sich auf einen erlesenen musikalischen Genuss einstellen muss.
Wer diese Bergkapelle sieht, erlebt bergmännisches Brauchtum, dass sich in den Bergmannskitteln ausdrückt und nicht nur an die vielhundertjährige bergmännische Tradition erinnert, sondern auch die
innere Verbundenheit zum Bergmannsberuf sichtlich ausdrückt.
Wer am 7. Oktober 1983 die Bergkapelle anlässlich des Herbstkonzertes erlebte, wird diese Zeilen bestätigt finden. So wirkt die Bergkapelle der Gewerkschaft Sophia-Jacoba in vielfältiger Weise im
engeren und weiteren Umfelde. Sie verbindet die Namen und Begriffe „Gewerkschaft Sophia-Jacoba“ „bergmännisches Traditionsbewusstsein und Traditionspflege“ und „Bergbaustadt Hückelhoven“ für Auge und
Ohr zu einem harmonischen Ganzen.
Beim Neujahrsempfang der Stadt Hückelhoven im Januar 1990 hatte der bereits im Oktober 1989 verabschiedete und zum Ehrendirigenten ernannte Werner Munsche seinen nunmehr entgültigen letzten Auftritt
als Dirigent der Bergkapelle.
Sein Nachfolger wurde Karl-Heinz Bach. Sein musikalischer Werdegang bei Sophia-Jacoba begann schon im Jahre 1968, er war seit dieser Zeit als Klaritinettist und später auch als Saxophonist
tätig.
Mit der Übernahme des Dirigats bei der Bergkapelle stellte sich Bach einer großen Herausforderung und Aufgabe, die er mit seinen Musikern, dem ganzen Klangkörper, hervorragent löste.
Am 14 Juni 1997 fand das Abschiedskonzert der Bergkapelle Sophia-Jacoba in der Aula des Gymnasiums in Hückelhoven statt. Zum letzten Mal konnte man den bezaubernden Klängen der bis dahin weit über
den Grenzen und im Ausland beliebten, bekannten Bergkapelle Sophia Jacoba lauschen. Alle intensiven Bemühungen, die Kapelle auch nach der Schliessung der Zeche weiterhin bestehen zu lassen, sind
damals gescheitert.
Dank gehört den Männern dieser Kapelle, die mit viel Idealismus neben ihrer schweren Arbeit viel Freizeit aufwenden um anderen Menschen Freude zu bringen
Die Dirigenten der Kapelle im laufe der Zeit